Die Brustvergrößerung gehört zu den beliebtesten Schönheitsoperationen, die in Deutschland durchgeführt werden. Genauso ist es auch bei Lanuwa Aesthetik, die Brust-OPs gehören zu den häufigsten Operationen, die unsere Patientinnen wünschen. Kapselfibrose ist eine mögliche Komplikation nach einer Brustvergrößerung, die in 2-8 % aller Fälle auftritt. Doch die meisten Patientinnen oder Frauen, welche sich für eine Brustoperation interessieren, wissen nicht, was eine Kapselfibrose in der Brust ist, wie sie entsteht, welche Stadien es gibt und was man tun kann, um das Risiko der Schmerzen nach einer Brustvergrößerung zu mindern. Wir klären auf und beschreiben zugleich, warum die Rate an Kapselfibrosefällen bei uns in der Lanuwa Aesthetik so auffallend niedrig ist.
Was ist eine Kapselfibrose?
Eines der häufigsten Risiken bei einer Brustvergrößerung ist die Kapselfibrose. Da das Implantat vom Körper ganz natürlich als Fremdkörper wahrgenommen wird, bildet sich um dieses als natürliche physiologische Reaktion eine dünne Bindegewebsschicht. Die Kapsel ist in diesem Fall zart, dehnbar und weniger als einen Millimeter dick.
Bei einer Kapselfibrose findet diese Reaktion jedoch übermäßig statt. Es kommt zu einer krankhaften Vermehrung des Bindegewebes. Dabei wird die Gewebskapsel auf einige Millimeter verdickt. Sie zieht sich immer enger um das Implantat. Die Brustimplantate erfahren so eine Verkapselung, die im Verlauf zu einer Verhärtung der Brust führen. Eine erhebliche Deformierung der Brust als auch des Implantates sind die Folge. Je nach Schweregrad und Fortschritt der Kapselfibrose hat die Patientin Schmerzen.
Wo kann überall eine Kapselfibrose auftreten?
Eine Kapselfibrose kann überall dort entstehen, wo Fremdkörper unter die Haut gebracht werden. Neben den Brustvergrößerungen werden Po Implantate und Wadenimplantate gern in der ästhetischen Chirurgie genutzt. Es hat sich jedoch gezeigt, dass die Häufigkeit einer Kapselfibrose in diesen Bereichen im Vergleich zur Brust sehr viel geringer ist.
Wie häufig ist diese Art der Komplikation nach einer Brustvergrößerung mit Implantaten und welche Stadien gibt es?
Die Kapselfibrose in der Brust ist die am meisten ernstzunehmende Komplikation nach einer Brustoperation. Die Häufigkeit beträgt 15% nach 6 Jahren und 25% nach 10 Jahren. Andere Beobachtungsstudien geben teilweise höhere Raten an.
Wodurch entsteht eine Kapselfibrose nach einer Brustvergrößerung?
Die Entstehung einer solchen Kapselfibrose ist multifaktoriell, jedoch sind wir davon überzeugt, dass eine Kontamination des Gewebes mit Bakterien, des Typs Staphylococcus epidermidis, die häufigste Ursache ist. Nach unserer langjährigen Erfahrung lassen sich verschiedene Faktoren, welche zur Entstehung einer Kapselfibrose beitragen, unterteilen:
Chirurgische Faktoren:
- ein hohes Trauma des Gewebes beim Präparieren der Tasche für das Brustimplantat
- eine zu enge Tasche für ein zu großes Implantat
- Blutungen während der OP
- bakterielle Infektionen der Tasche oder des Implantates unter Bildung eines sogenannten Biofilms
- der Zugang über den Brustwarzenvorhof
- die Lage des Implantates auf dem Muskel
- Studien zeigten, dass die Rate der Kapselfibrosefälle unter Verwendung von texturierten Brustimplantaten erheblich geringer ist, als unter Verwendung von glatten Implantaten
Durch Letzteres besteht ein um 2% erhöhtes Risiko einer Kapselfibrose. Jedoch rechtfertigt dieses sehr geringe Risiko nicht die erheblichen Nachteile, die eine Lage unter dem Muskel mit sich bringt. Eine höhere Rate von Fällen der Kapselfibrose lässt sich bei glattwandigen, defekten oder sehr kleinen Implantaten beobachten.
Postoperative Faktoren:
- Entzündungen oder Infektionen nach der Brust-OP
- Nachblutungen unter Hämatombildung
- Bestrahlungen können zur Entstehung einer Kapselfibrose beitragen
- Unfälle, starker Druck (Physiotherapie oder Massagen), die eine Entzündungsreaktion in der Brust auslösen
Symptome einer Kapselfibrose bei Brustimplantaten erkennen
Die Anzeichen einer Kapselfibrose in der Brust treten häufig erst Jahre nach einer Operation auf. Es dauert mehrere Wochen bis Monate bis die Heilung der Brustvergrößerung komplett abgeschlossen ist. In dieser Zeit kann es zu Schmerzen und Spannungen in der Brust kommen, die jedoch keine Symptome für eine Kapselfibrose sind.
Folgende Symptome können auf eine Kapselfibrose nach einer Brustvergrößerung mit Brustimplantaten hindeuten:
Die meisten Betroffenen haben 2 Jahre nach der OP Schmerzen und können eine Verhärtung feststellen. Es kommt zur Verformung der Brust oder des Implantates, die von Außen sichtbar ist. Dies geht häufig mit einem Spannungsgefühl und Schmerzen einher. Nach der Brustvergrößerung mit Brustimplantaten lässt sich die Kapselfibrose im starken und ausgeprägten Stadium auch ertasten.
Welche Stadien einer Kapselfibrose gibt es?
In Abhängigkeit von der Ausprägung der Kapsel kann die Kapselfibrose in 4 Stadien nach Baker eingeteilt:
- Grad 1 – normaler Zustand: beschreibt eine weiche Kapsel die das Implantat umgibt. Es sind keine tastbaren Veränderungen feststellbar und nur im Ultraschall ist eventuell eine leichte Verdickung zu erkennen.
- Bei Grad 2 – leichte Kapselfibrose nach Baker ist das Bindegewebe leicht verhärtet und es treten leichte Spannungsgefühle auf.
- Grad 3 – starke Kapselfibrose zeichnet sich durch eine mäßige Verhärtung des Bindegewebes aus, zudem ist bereits eine leichte Verformung der Implantate feststellbar und auch sichtbar.
- Bei Grad 4 – ausgeprägter Kapselfibrose nach Baker ist das Brustimplantat geschrumpft, es sind offensichtliche Verformungen der Brust zu beobachten und die Brust schmerzt. Da eine höhergradige Kapselfibrose zu Verformung des Implantates führen kann, ist eventuell ein Wechsel des Brustimplantates erforderlich.
Grad | Baker Kriterien | Wilfingseder Kriterien |
I | Implantat nicht palpabel, Implantatkonturen nicht sichtbar | dünne, nicht kontrakte Kapsel |
II | Implantat leicht verhärtet, Implantatkonturen nicht sichtbar | „konstriktive“ Fibrose, keine Fremdkörperriesenzellen |
III | Implantat eindeutig verhärtet, Implantatkonturen sichtbar | „konstriktive“ Fibrose, Fremdkörperriesenzellen vorhanden |
IV | Implantat stark verhärtet, Implantatdislokation und Deformierung der Brust | Entzündungszellen, Fremdkörpergranulome, Neo-Vaskularisation, Neurome möglich |
Kann man eine Kapselfibrose vermeiden?
Um eine Kapselfibrose möglichst zu vermeiden und das Risiko zu verringern, führen wir in der Lanuwa Aesthetik Klinik folgende Maßnahmen durch:
- Wir desinfizieren den gesamten Oberkörper vor der Operation mehrmals mit Hautdesinfektionsmittel. Diese desinfizierende Lösung beseitigt einen Großteil der Bakterien.
- Des Weiteren bedecken wir die Brustwarzen mit einem sogenannten “Nipple-Shield”, einer Folie, um sowohl einen Austritt von kontaminierenden Sekreten als auch den Eintritt aus den Milchkanälen zu vermeiden.
- Während der Operation wechselt der Operateur mehrmals seine Handschuhe, um die Sterilität des Implantates höchstmöglich zu gewähren.
- Vor dem Einlegen des Implantates werden die Wundränder erneut desinfiziert.
- Wir verwenden einen Keller Funnel, um möglichst wenig mit dem Implantat in Berührung zu kommen.
- Außerdem setzen wir nur texturierte Implantate von höchster Qualität der Firma Polytech ein.
- Beim Operieren selbst gehen wir sehr schonend und unter strenger Blutstillung mit dem Brustgewebe um und vermeiden jede unnötige Verletzung des Gewebes.
- Nach der Präparation der Tasche ist das Wundbett komplett trocken. Das bedeutet, dass es keinerlei Blutungen gibt und wir somit auf das Einlegen einer Drainage verzichten können. Die Drainage ist eine mögliche Eintrittsstelle für bakterielle Infektionen, welche wir somit vermeiden.
Behandlung einer Kapselfibrose
Wird bei einer Patientin eine Kapselfibrose festgestellt, wird in den meisten Fällen zuerst ein Antibiotika und Glukokortikoide gegen die Entzündung und übermäßige Immunreaktion verabreicht.
Unter Umständen ist eine anschließende OP nötig, bei der die Kapsel geöffnet und entfernt wird. Bei den Graden III und IV, die mit einer starken Verhärtung, Verformung der Brust und Schmerzen einhergehen, ist dies der Fall. Je nach Schweregrad und Ausprägung der Kapsel ist dabei ein Implantatwechsel notwendig.
Wenn Sie weitere Fragen zum Thema der Kapselfibrose haben, vereinbaren Sie einen Termin bei Dr. Nuwayhid oder lesen Sie mehr zum Thema Brustvergrößerung hier.